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BOGENJAGD Es ist eines der unwirtlichsten Gebirge der Welt: der Kaukasus. Dort einen Dagestan-Tur mit der Büchse zu erlegen, ist kein Pappenstiel. Mit Pfeil und Bogen wird es zum Abenteuer. Pedro Ampuero Übersetzung: Heiko Hornung „Der Kaukausus und der Tur sind die Hölle“. Ich weiß nicht mehr, in welcher Gute-Nacht-Geschichte ich diesen Satz aufgeschnappt hatte, aber er brannte in mir mit jeder Erzählung der Bergjäger, die bei uns zu Hause ein und aus gingen, ein bisschen mehr. Jetzt, nachdem ich als Jäger viele Erfahrungen gesammelt habe, hielt ich den Zeitpunkt für gekommen, selbst in die Hölle dieser unglaublichen Berge zu steigen. Und ich wollte den Tur mit meinem Bogen erlegen. Das Unterfangen war nicht einfach: Der Kaukasus reicht vom Schwarzen bis zum Kaspischen Meer. Er bildet die Grenze zwischen Russland im Norden und Georgien und Aserbaidschan im Süden. Seine höchsten Berge sind bis zu 6 000 Meter hoch. Wände so steil wie Wolkenkratzer-Fassaden, rau und menschenfeindlich. Dort lebt der Tur. Wer ihn jagen will, muss beißen und kämpfen. Im Kaukasus leben zwei TurArten. Der Kuban-Tur im Westen und der Dagestan-Tur im Osten. Während der Kuban-Tur mit seinen Hörnern an normale Steinböcke erinnert, ähnelt der Dagestan-Tur mehr einem Schaf. Trotzdem gehört er zu den Ziegen. In der Mitte des Gebirges gibt es noch eine Mischform, den Mittelkaukasischen Tur. www.wildehunde.de 4/2016 45 | |
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