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Das Prinzip des Flaschenzugs ist Tausende Jahre alt, sieht simpel aus, ist es aber nicht. Das Physik-Buch meint: Wer mit einem Seil eine Last bewegen will, muss deren Gewicht mit dem Seil und mit eben dieser Gewichtskraft um genau die gewollte Seillänge hochziehen. Aha! Alles klar. Aber: Naturgesetze kennen einen Kniff, wenn man das Gewicht mit halber Kraft anheben will. Welchen? Die Seillänge. Denn die muss dabei einfach größer sein! Geht nicht? Doch: Mithilfe loser Umlenkungen. Eine Umlenkung muss am Gewicht befestigt sein, eine andere am sogenannten Anschlagspunkt, also einem Baumstamm, Felsen oder Erdanker. Mit jeder weiteren Umlenkung wird die Kraft, die du am Seilende zum Anheben brauchst, kleiner. An den Umlenkpunkten wird sie dabei immer größer. Genauso funktioniert das Schnüren der Schuhsenkel – quasi ein Flaschenzug am Fuß. Flaschenzüge bestehen aus frei laufenden Rollen, um Reibung und damit verlorene Kraft zu vermeiden. Die lockeren Teile klappern meistens und machen dadurch etwas Lärm. Zudem nimmt der Flaschenzug im Rucksack zu viel Platz weg. Also erstmal nix für die Jagd. Oder etwa doch? Wer allein Lasten bis 120 Kilogramm anheben möchte – ob zum Bergen eines Keilers aus dem Waldgraben oder zum Aufbrechen im Hängen – kümmert sich nicht um Energieeffizienz. Einfache und kleine Flaschenzüge ohne Rollen würden reichen – wenn es sie denn zu kaufen gäbe. Also muss man die Dinger selber bauen. Mithilfe von ein paar Schäkeln, Schrauben und einer Leine aus dem Baumarkt lässt sich ruck zuck ein idealer Jagdbegleiter basteln, der kaum 300 Gramm wiegt und dennoch bis 120 Kilogramm super funktioniert. Und das Beste: das ganze Material dafür kostet höchstens 5 Euro! www.wildehunde.de 2/2017 25 | |
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