DAS ERSTE MAL: AUF ENTEN
Jesper ist ein Entenjagd-Crack. Simon möchte das auch werden und begleitet ihn hinaus auf den Fjord. Eine Premiere unter verschärften Bedingungen.
Troels Romby Larsen
„Fuck! Was für eine Scheiße. Wie kann man nur so dämlich sein.“ Heftig schlägt Simon mit der Faust auf den Metallkörper seines Bootes. Die Schellente war wie ein Elfmeter ohne Torwart, und der junge Jäger hatte sie schon im Sack gesehen. Es war die erste, die an diesem frühen Morgen anrückte. Sie kam von links, hatte die schwimmenden Decoys sofort entdeckt, drehte bei, hielt mit Vollspeed auf sie zu. „Lass dir Zeit. Die kommt gut“, flüsterte ihm jemand zu. Simon machte alles richtig: Er wartete im Voranschlag, bis die Ente auf 20 Meter war. Dann machte er alles falsch: Er riss die Bockdoppelflinte an die Wangen, so heftig, als wolle er sich selbst erschlagen. Das Boot, in dem er sitzt, schwankte, und er stanzte zwei Luftlöcher in den Himmel. Es blieb nur der Blick ins Weidloch, als die Schellente entfleuchte. Simon war zu entengierig. „Zu früh geballert, Simon. Beim ersten Mal passiert das vielen“, sagte Jesper und grinste. „Das Gute daran: Man wird nur besser.“…