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TAG UND NACHT BEIM BIBER-STECHEN

Die Einladung klang gut: 4 Tage Jagd in Estland. Doch keiner konnte ahnen, was in den baltischen Wäldern auf uns warten würde.

Sebastian Jakob

Das Wasser läuft von oben in die Stiefel. Meine Gummihose hat schon nach wenigen Minuten nachgegeben. Ich bin nass bis auf die Knochen. Etwas verloren stehen wir bis zum Oberschenkel in einem Gewässer mitten in Estland. Biberjagd im Baltikum. Vor uns reißen rund 15 Esten einen Damm nieder. Sie könnten vom Aussehen her zur Russen-Mafia gehören. Auch Frauen sind dabei. Die drei handfesten Mädels repräsentieren den neu gegründeten „Ladies‘ Hunting Club“. Die Frauenquote soll besser werden. Dafür legen die Drei gerade richtig Hand an. Sie sind nass und schmutzig. Kein Wunder bei der Arbeit. Mit bloßen Händen werfen sie Steine und Äste zur Seite. Anfang August, wenn die Wassertemperaturen erträglich sind, ziehen die Esten los, um Biber aus den Burgen zu holen. Für die Balten ein Event, an dem sie offenbar viel Spaß haben. Dazu wird in die wasserdichten Dämme eine Bresche geschlagen. Das angestaute Wasser läuft ab, und die Eingänge zu den Biberburgen werden frei…

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