Ein junger deutscher Auswanderer führt nördlich des Polarkreises ein Leben der Extreme. Wir besuchten den letzten Wildnistrapper der EU in Lappland.
„Letzter Wildnis Trapper Europas […] 100 Tage allein im arktischen Winter“, dazu ein Bild eines eingemummten, eisverkrusteten Menschen in endloser Eiswüste – das zauberte mir irgendein Algorithmus der sozialen Medien auf mein Handy. Das Interesse war geweckt, und auf den verschiedenen Kanälen von Nomadic Trapper weckten Videos und Bilder zum Jägerleben in der letzten nahezu menschenleeren Wildnis Nordeuropas den Wunsch, den Protagonisten kennenzulernen.
Nach einigen Nachrichten und einem ausführlichen Telefonat folgte die Einladung, sich in der Gemeinde Inari in der Nähe der Hütte des Auswanderers zu treffen. Daraufhin spuckte das Navi eine Reise von über 3 000 km über endlose Schotterpisten zu einem Ziel weit nördlich des Polarkreises aus. Schließlich belud ich mein Auto für 2 Wochen autarkes Reisen und Leben in der Wildnis.
„Mach dir keinen Stress, wir sind es hier gewohnt, dass es bei Reisen Verzögerungen gibt“, sagt mein Gastgeber am Nachmittag des 3. Reisetages bei meinem Anruf. Ich hatte die ausgedehnten Schotterpassagen unterschätzt, was die Ankunft deutlich nach hinten verschob. Da die Mitternachtssonne so weit im Norden mehrere Monate zum Tag macht, kam ich dennoch im Hellen zu einem kleinen Parkplatz, wo mich …