WENN DER BOCK LIEGT
Wenn du einige Tage draußen verbracht hast und ein Stück liegt, stellt sich die Frage, wie es dort versorgt wird. Denn nicht jeder hat eine Wildkammer im Revier zur Verfügung. Wie das Versorgen ohne Infrastruktur ganz einfach geht, zeigt Outdoor- Experte Joe Vogel.
Die Regeln scheinen klar: Nach dem Schuss wird das Wild (nach)gesucht, geborgen und unverzüglich aufgebrochen. Die Realität sieht aber oft anders aus. Das Stück muss bis zur Wildkammer transportiert werden. Dort soll es „in Ruhe und bei gutem Licht“ versorgt werden. Vorherige Zwischenziele sind allerdings nicht selten die Tottrinkbar der Jagdhütte oder der Supermarkt für den Hunger danach. Dabei vergehen zwischen Erlegen und Aufbrechen manchmal mehrere Stunden, während das Wild im Auto gammelt. In diesen Fällen wäre das umgehende Aufbrechen im Revier selbst mit eingeschränkten Möglichkeiten erheblich besser. Auch wenn der Erlegungsort im Revier schwer erreichbar ist oder – zum Beispiel bei Auslandsjagden – keine Infrastruktur zur Verfügung steht, versorgt man das Stück sauber im Wald und bereitet es für den Abtransport vor. Immerhin ist es aufgebrochen rund ein Drittel leichter! Es gilt: Schnelles Aufbrechen und Sauberkeit sind das Nonplusultra. Weiße Kacheln und Klimatisierung helfen nämlich wenig, wenn das Wildbret bis zum Eintreffen verhitzt oder der Waiddarm durchlässig geworden ist.