Extra: 24 Seiten Bogenjagd
Als ich noch mit meinen Reiterbögen auf dem 3-D-Parcours oder vom Pferderücken aus schoss, war es selbstverständlich, dass ohne ordentliches Training kein Blumentopf zu gewinnen war. Regelmäßig flogen in der Mittagspause die Pfeile Richtung Scheibe und 3-D-Tiere.
Dann kam der 1. Compoundbogen ins Haus. Präzise, schnell, mit Entfernungmesser und Visier problemlos zu bedienen. Bei allem Spaß, den der Bogen machte, blieb das Training etwas auf der Strecke. In der scheinbaren Gewissheit „der Bogen trifft ohnehin“ siegte die Bequemlichkeit. Ein Ausbilder im Bogensport machte auf teilweise erschreckend schlechtes Schießen seiner Schützlinge – allesamt jagdlich unterwegs – aufmerksam. Grund genug, in mich zu gehen und zu reflektieren. Ebensowenig wie unsere teure Jagdbüchse mit neuestem Zielfernrohr im Waffenschrank, ist der Bogen Garant für saubere Treffer. Wer den Finger krumm macht, ist für den waidgerechten Schuss verantwortlich.
Inzwischen steht mein Compound nun am Fenster des Arbeitszimmers im 1. Obergeschoss. Im Garten stehen Ziele auf verschiedenen Distanzen. Und sieh da: Nun ist es wieder öfter zu hören, dieses befriedigende Plopp eines im Bullseye einschlagenden Pfeils. Dranbleiben ist alles.
Michael Woisetschläger