Eine edle Bockbüchsflinte, eine kuriose Nachtjagd-Kombi, eine Brenneke im Kaliber 16/70 und ein Keiler sind die Hauptzutaten für Jan Locks Praxistest der etwas anderen Art.

„Der Wind kommt perfekt, du hast Zeit“, versuche ich mich zu beruhigen, während ich mich an die Wutzen heranschleiche. Im Mondschatten eines Fichtenwäldchens sammelt die Rotte übrig gebliebenen Maiskolben vom Acker. Bis auf etwa 40 m komme ich an die Bande ran. Frischlinge der 25-Kilo-Klasse wuseln um die starke Bache herum und streiten sich quiekend um die Leckereien. Vorsichtig bette ich die Waffe auf den Zielstock und schiebe die Sicherung nach vorn.

Knack! Plötzlich zieht rechts neben mir etwas Schweres durch den Bestand. Bevor ich reagieren kann, sammelt die Bache nervös ihren Nachwuchs. Da schiebt sich keine 20 m vor mir ein grober Kasten auf das Feld. Ich kann durch das Nachtsichtgerät blitzende Waffen erkennen. Keiler! Breit äugt er zu mir her. Bautz, raus ist die Brenneke! Rumpelnd verschwindet die Sau im Wald.

Richtig gelesen, ich habe mit einem Flintenlaufgeschoss auf eine Sau geschossen. Das war ein noch offenes Projekt von mir. Dass es direkt beim ersten Versuch so dick kommt, hätte ich allerdings nie gedacht. Aber alles schön der Reihe nach: