IN DER WERKSTATT DES STRIPERS
Früher bemalte er Hot Rods mit feinsten Linien, heute vor allem Waffen. Wir besuchten den Pinstriper David Schöpfer in seinem Atelier. In unserem Koffer war eine uralte, verschrammte Büchse und die Bitte: Mach was draus!
Simon Obermeier
Noch vor einem Jahrzehnt roch es in dem kleinen Raum nach Schweinekot und Stroh. Ein paar Fliegen schwirrten herum. Heute riecht es dort nach Farbe, Lack und Lösungsmittel. An den gelb gestrichenen Wänden hängen kunstvoll verzierte Motorradteile und Helme genauso wie bemalte Klodeckel. An der hinteren Wand steht ein ausrangiertes Sofa mit einem Design, das vielleicht mal in den 1990ern modern war, davor ein Bollerofen.
Im ehemaligen Schweinestall seiner Großeltern hat sich einer der besten deutschen Pinstriper eine gemütliche Werkstatt eingerichtet – der 35-jährige David „Dave“ Schöpfer. Vor knapp zehn Jahren fing der Thüringer mit dem Dutt auf dem Kopf und der breiten Holzbrille auf der Nase als Autodidakt mit dem Pinstripen an. Bei dieser Maltechnik werden mit Pinseln aus Eichhörnchenhaar frei Hand feine Linien auf alle erdenklichen Unterlagen gemalt – von Metall bis hin zu Plastik…