VOM BÜCHSEN- ZUM BOGENJÄGER
Bogenschießen macht Spaß, will aber gelernt sein. Wie ihr das Training richtig angeht, Verletzungen und Fehler vermeidet, hat sich Fabian Alexi von Bogenjagdprofi Ingo Kuhn zeigen lassen.
Langsam rinnt mir ein Schweißtropfen über die Stirn und in mein Zielauge. Das Salz brennt, die Sicht wird trüb. Mein durchgestreckter Arm schmerzt, die Zughand findet gerade noch so etwas halt am Kiefer. Zitternd wandert der Zielstachel, auch Pin genannt, über die Scheibe. „Reiß dich zusammen“, ermahne ich mich immer wieder. Mittlerweile liegt der 28. Pfeil an der Sehne. So viele Schüsse habe ich im Training noch nie gemacht. Immer wieder gehe ich meinen Ablauf durch.
Langsam kommt der 15-Meter-Pin in den mittleren Bereich der Scheibe. Die Schulterblätter nähern sich einander und erhöhen die Spannung auf die Abzugsvorrichtung. Mit einem „Pflapp“ schlägt der Pfeil im Schaumstoff ein. Er sitzt leicht oberhalb der Scheibenmitte. „Nochmal“, höre ich Ingo trocken von der Seite sagen. Der Bogenjagdspezialist überprüft meine Technik sehr genau. Doch für mich ist mittlerweile jeder Schuss eine Tortur.