Extra: 24 Seiten Bogenjagd
Passionierte Bogenjäger reisen meist weit, um ihrer Leidenschaft im Ausland legal zu frönen. Wer mit Pfeil und Bogen auf die Jagd geht, nimmt einen hohen Aufwand in Kauf. Dabei geht es den meisten Jägern nicht um Masse, sondern um Klasse. Sie zelebrieren das jagdliche Erlebnis und jagen – nicht zuletzt aufgrund der hohen Anforderungen, die unsere Jagdart mit sich bringt, bewusst und minimalinvasiv. Am Ende solcher Auslandsjagden – egal ob mit Bogen oder Büchse – steht meist nur die Erinnerung an die am Feuer zubereitete Wildleber, ein paar Schnappschüsse und die wertgeschätzte Trophäe. Ihr Anblick lässt das bejagte Stück vor dem inneren Auge des Jägers noch einmal lebendig werden. Und die meisten von uns fühlen dabei Dankbarkeit und Achtung vor der Natur.
Vor diesem Hintergrund ist es fast ein Hohn, wenn in sozialen Medien lautstark und wenig fundiert Trophäenimportverbote gefordert werden, Waidmänner als Hobby- und Trophäenjäger diffamiert werden und eine ganze Industrie – v. a. in ärmeren Ländern südlich des Äquators gelegen – um ihre Existenz bangen muss. Dagegen tun kann aber jeder Einzelne etwas: Indem er über seine Passion redet, schildert, was an der Natur und der Jagd fasziniert und seine Wertschätzung der Kreatur gegenüber zum Ausdruck bringt. Aus vielen kleinen Steinchen werden Wege und manchmal sogar Brücken zwischen Lagern gebaut, die unvereinbar scheinen.
Michael Woisetschläger