DRAUSSEN LEBEN
Zum Gerben braucht es nicht immer einen Profi – das kann jeder
machen, wenn er ein paar Tage Zeit hat. Jäger und Survival-Experte Joe Vogel zeigt, wie die Fett-Hirn-Räuchergerbung funktioniert.
Seit jeher hat der Mensch Tierhäute benutzt, um sich vor Wind und Kälte zu schützen. Schon sehr früh wurden dazu unterschiedliche Konservierungsmethoden entwickelt. Und die sind verblüffend effektiv!
Das Gerben mit Fett, Hirn und Räuchern war vermutlich die früheste Technik zum Haltbarmachen, nachdem die Häute vorher einfach nur getrocknet und bei Fäulnis ausgetauscht wurden. Wer sich damals eine Hose aus Wolfsbalg oder Stiefel aus Bärenpelz machte, wollte natürlich, dass diese länger als bis zum nächsten Regen halten. Kaum zu glauben – aber vermutlich ist das Haltbarmachen von Häuten eher zufällig entstanden. Allerdings werden durch das Abschaben von essbaren Fettresten von der Fleischseite einer Haut ölige Bestandteile in die Fasern eingepresst, und dadurch wird die Haut bereits geschmeidig gemacht. Zudem wurden Tierhäute zum Abdecken von Hütten mit offener Feuerstelle benutzt. Daraus entstand wahrscheinlich das Räuchern der Häute. So lässt sich doch nachvollziehen, dass auch eine komplexe Tätigkeit wie das Gerben unsere Vorfahren in der Steinzeit nicht überfordert hat…